OUTFIT: DIE NEUE BUSINESS KLASSE

11/20/2015



Vorsichtig klopft jemand an die Tür. Abrupt werde ich aus meinem Gedankenpalast geworfen. Muss meinen Weg in die Realität erstmal wieder zurückfinden. "Ist das wieder ruhig hier bei dir. Ich dachte schon, du wärst weggefahren." - Ruhig? In  meinem Kopf ist ein Jahrmarkt, laut und hektisch. Alles wuselt durcheinander. Eine Staat von Insekten, die gegenseitig über sich hinwegkrabbeln. Ich bin zurück. Leise wie eine Totenstille, bis auf ihre kleinen Alltags-Anekdoten natürlich. Seltsam. Es kam mir vor, als hätte eine Band hier drinnen gespielt. - das Schaben des Kugelschreibers auf dem Blatt Papier, meine Hand, die mit der Kette am Hals spielt und eine Träne. 
Auch ein gedankenverlorenes Schmunzeln macht einen Ton. Und dann noch diese Gedankenkraft. Stell es dir vor, wie Chips essen. Im eigenen Kopf so unfassbar viel Krach, kein anderer bemerkt es. Ich hatte mir vor geraumer Zeit eine Playlist angemacht, zur Beruhigung. Ich habe mir erzählen lassen, dass Leute sich von den Klängen gerne beruhigen lassen. Kann mich an kaum an eines der Stücke erinnern. Habe vieles gehört, aber die Songs waren nicht dabei. Szenenwechsel. Irgendeine Party, viel zu viele Leute. Ich komme mir vor, als wäre ich gar nicht ich. Acht Zentimeter größer, selbstbewusst, ohne Furcht. 

































In meinem Gedankenpalast ist es dann ganz still. Ich grübele über nichts nach - selbst das fällt mir nicht auf. Das Dröhnen der Songs ist zu laut, die Menschen zu zudringlich, ich zu benebelt vom Alkohol. Die Lautstärke ist fast unerträglich und trotzdem gerade laut genug, dass ich an nichts denken kann, dass sich mein Kopf automatisch herunter fährt und ich mich in diesem Augenblick, tanzend, unbekümmert frei fühle und Kraft tanke. Vitalität. Hier darf ich ein bisschen die Contenance verlieren. Kein Ton, keine Melodie wird gespeichert. Das alles weckt in mir keine Gefühle. Aber es befreit. Und das tut gut. Ab und zu.


















































Und dann gibt es diese seltsamen und seltenen Augenblicke, in denen ich unbedingt etwas auf Papier bringen möchte. Aber es ist ruhig. Es geschieht gerade nichts Besonderes. Eine Weile lebte ich in der Annahme, nur dann etwas verfassen zu können, wenn sich Emotionen in mir anstauen: Liebe, Wut, Enttäuschung, Trauer, Angst. Ich brauche das Empfinden, um es zu ergreifen und auf Papier zu bannen. War aus diesem Grund über mich selbst frustriert, gefrustet durch mein nicht vorhandenes Talent. Und dann hab ich wohl zum ersten Mal verstanden, was es bedeutet, sich inspirieren zu lassen. Das bedeutet nicht, dass man ein Outfit einfach kopiert, es heißt auch nicht dass man sich eine Art zu leben, arbeiten, schreiben, zeichnen abguckt. 

Für mich bedeutet es: Das man eine Emotion in sich weckt und daraus dann etwas schafft, etwas Eigenes. Man beschwört etwas herauf. Jetzt bin ich ziemlich sicher, welche Songs ich hören muss, um ein bestimmtes Gefühl in meinem Kopf, meiner Seele zu spüren ... dazu ein Tee, eine Kuscheldecke, ein altes Notizbuch. Oder dieser eine Duft, den ich mit ihm verbinde. Eine kleine Runde durch den Park, während mir der kalte Wind ins Gesicht schlägt, ein bestimmter Film. Oder eben dieses eine Lied. Und dann kann ich darauf los schreiben. Und dann: Alles auf Anfang. Und schließlich gibt es dann noch diese Lieder, die mich an Dich erinnern. An Uns. 






































KLEID DOROTHY PERKINS / SHIRT ZALANDO ESSENTIALS / TRENCHCOAT TOPSHOP / STIEFELETTEN ZIGN / TASCHE S. OLIVER

You Might Also Like

3 Kommentare

  1. Der Mantel ist sehr schön :-*

    AntwortenLöschen
  2. Wunderwundervoller Text. ♥

    Liebste Grüße
    Lisa von www.confettiblush.com

    Liebste Grüße
    Lisa von www.confettiblush.com

    Liebste Grüße
    Lisa von www.confettiblush.com

    AntwortenLöschen
  3. I really like your boots! x

    www.aimeroseblog.com

    AntwortenLöschen

Like us on Facebook