OUTFIT: ICH HEIßE PATRIZIA UND ICH BLOGGE

4/11/2016























































Seit mehr als drei Tagen schreibe ich nun schon an diesem Blogpost. Ich finde die richtigen Worte nicht. Weiß nicht, wo ich anfangen soll, wie ich mich unmissverständlich ausdrücken kann. Habe immer wieder mal etwas getippt, dann wieder gelöscht. Habe mir selbst aber keinen Druck gemacht. Heute ist Mittwoch und ich blogge seit Wochen nur unregelmäßig. Ich bin euch wohl eine Erklärung schuldig. Und ich kann sie euch geben. Denn ich bin mir sicher. 
Ich heiße Patrizia und ich blogge auf www.thesmallnoble.de.
Ganz selbstsicher und bestimmt habe ich das vor wenigen Wochen von mir gegeben. Stolz. Und dann habe ich einfach mal eine Pause gemacht. So ganz. Ich habe wirklich abgeschaltet. Das war nötig und das war gut. Ich war in meinen Semesterferien, die ich in Mannheim verbringen durfte und in denen ich ein Praktikum absolviert habe, gänzlich frei. Ich hatte Spaß, habe gelebt und die Zeit meines Lebens genutzt. Ich war einfach nur Patrizia. 

































Und jetzt fühlt es sich noch fremd an, hier wieder etwas persönliches hochzuladen, wieder zu schreiben. Ich weiß gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll. Es fällt schwer. Die ersten Tage zurück in Berlin werden sich sicherlich leer anfühlen. Es wird schwer sein wieder anzukommen. Mich wieder in meiner kleinen Einzimmer-Wohnung im Hinterhaus einrichten, den kommenden Frühling zu akzeptieren und zu verstehen, dass diese Zeit, diese Ferien nun vorbei sind. Sehnsucht. Fernweh. Menschenweh? Und ich hatte schlichtweg keine Lust, irgendwas zu bloggen. Ich hatte weder Lust Outfitbilder zu machen, noch mich durch die unendlichen Mails meines E-Mail-Accounts zu klicken. Ich wollte einfach weiterhin frei sein. Irgendwas stimmte nicht. Und so nahm ich mir die Zeit, rauszufinden, was es ist. Wieso fühlte ich mich plötzlich so gar nicht mehr als Bloggerin? Wieso überlegte ich plötzlich, doch einen anderen Weg als das Schreiben einzuschlagen? Wo war meine Motivation, Phantasie, Kreativität? Ich befand mich in einem Zustand der Lebensfreude und dennoch war ich unendlich lustlos - aber nur, wenn es um Laptop, Social Media und Fotobearbeitung gehen sollte. 

Es folgte ein Telefonat mit einer PR-Agentin einer kleinen Agentur. Kannst du denn eigentlich auch so richtig feiern? Auf deinem Blog wirkst du ja schon eher in dich gekehrt, unsicher und ruhig. - ich musste lachen und hatte direkt Bilder meiner durchzechten Partynächte während meines Bachelorstudiums und der Abiturzeit vor Augen. Was genau wir da so gemacht haben, wie ausgelassen wir gefeiert haben, erzählte ich ihr natürlich nicht. Naürlich. Presse ich mich hier selbst in ein Muster? Oder ist das einfach nur vernünftig? Ich klicke mich durch thesmallnoble.de und entdecke eine zutiefst unsichere junge Frau, die sich selbst einredete zu wissen, was der richtige Weg ist. Zaghaft und unbeholfen. Mir war das irgendwie noch nie so bewusst. Hier fehlt was!
























































Aber so unsicher kannst du eigentlich gar nicht sein, wenn du dein Innerstes online nach Außen kehrst. Richtig. Ich bin nicht ruhig, ich bin auch nicht schüchtern. Es fällt mir zwar oftmals sehr schwer, Entscheidungen zu treffen, ich schreibe Tagebuch und denke viel zu viel nach, aber deshalb bin ich noch lange nicht in mich gekehrt. Ich würde mich selbst als lebensfrohen Menschen beschreiben. Ich weiß wie man Smalltalk führt. Ich bin launisch. Erlebe jede Emotion extrem. Ich kann gut gelaunt bei privaten, wie geschäftlichen Treffen auftreten, obwohl es mir innerlich gar nicht so gut geht. Ich bestelle lautstark noch mehr Drinks und tanze durch die Nacht. Ich sage meine Meinung und das fast immer. Ich habe immer eine Meinung. Ich kritisiere. Hake nach. Ich flirte. Gern! Bei Gruppenarbeiten muss ich nicht unbedingt den Ton angeben, aber ich bin nicht nur passiv. Ich kann laut sein! Ich kriege zumeist das, was ich will!

Aber ich kann eben auch leise sein. Nachdenklich. Und ich weiß, dass ihr das mögt. Dass ihr euch verstanden fühlt. Aber ich finde, dass der andere Teil von mir hier irgendwie viel zu kurz kommt. Und der wird immer stärker. In den letzten Monaten habe ich mich nochmal so verändert. Habe begriffen. Weiß, was ich will. Habe die Welt ein Stückchen mehr kennengelernt. Und konnte mich immer wieder mit neuen, inspirierenden Menschen umgeben. Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass ich heute so viel glücklicher bin. Ich weiß wie ich mich selbst beschütze. Bin selbstsicherer. 






























So bin ich nach wie vor der Meinung, das Partyexzesse nichts auf einem Blog zu suchen haben. Aber ich bin mittlerweile 23 Jahre alt. Habe Thesmallnoble.de mit 19 gegründet. Und genau das ist der Punkt. Das ist der Grund, weshalb ich lustlos geworden bin - weil ich mich hier nicht mehr 100%ig wohl fühle. Ich kann mich nicht mehr identifizieren mit dem Rahmen, den ich mir selbst gebe. Versteht mich nicht falsch, ich bin nach wie vor der Meinung, dass ich vor ca. 4,5 Jahren die beste Entscheidung getroffen habe. Ich bereue keinen Blogpost, kein Foto, keine Minute, die ich in dieses Projekt investiert habe. Aber ich will weiter gehen. Ich habe mich weiter entwickelt und ich bin keine small noble mehr. Ich bin nach wie vor klein, aber ich bin Patrizia. Eine eigenständige Person. Und ich wohne in keiner kleinen Stadt mehr - sondern in Berlin - aber darüber definiere ich mich nicht. Keine Angst, ich werde nicht aufhören zu bloggen und es wird sicherlich noch ein wenig (Vorbereitungs-) Zeit brauchen, bis sich hier vieles ändert - bis dahin geht es hier wie gewohnt, einfach noch viel bunter, weiter. Aber es wird sich ändern. Und ich hoffe wirklich so sehr, dass ihr mich auch dann noch mögt - Patrizia, mit Ecken und Kanten. Gedanken. Einfach noch viel ehrlicher. 











































JEANS ONLY // SHIRT H&M // CARDIGAN ESPRIT // SCHUHE CONVERSE // TASCHE ANNA FIELD // OHRRINGE FOREVER 21 

You Might Also Like

1 Kommentare

  1. Ich glaube das ist eine ganz normale Entwicklung. Gerade nach der Schulzeit macht man ja eigentlich einen viel größeren Entwicklungssprung als mit 16 oder 18. Das sind letztlich nur Daten. Aber nach der Schule verändert sich viel für einen und daran wächst man auch ganz natürlich.
    Kann dich absolut verstehen, man muss eben auch das drum herum (so etwas wie den Blog) an diese Entwicklung anpassen. Damit man dann auch wieder Freude dran hat. ;)

    AntwortenLöschen

Like us on Facebook