OUTFIT: KETTENREAKTION

11/03/2015



Zeitmanagement ist entscheidend. Ich werde oft gefragt, wie ich Uni, bloggen, Freunde, Familie - einfach mein Leben unter einen Hut bringe. Es wäre eine Lüge zu sagen, dass das immer alles reibungslos klappt, aber das Zauberwort ist vermutlich Zeitmanagement. Meistens klappt es damit ganz gut. Ich bin stolz, wenn ich meinen Tag minutiös geplant habe und es dann auch genau so hinhaut. Nennt mich Listomaniac: Eine für die Uni, eine für den Blog, eine für private Termine. Abends setze ich mich dann hin, gehe die Listen durch und setze daraus die Planung für den nächsten Tag zusammen. So läuft das Tag für Tag. Man kann also sagen ich habe mein Leben im Griff - auch Sonntags!
Bis halb fünf Uhr morgens saßen wir auf meinem Bett, das Glas Wein in der Hand und schütteten uns unsere Herzen aus. Irgendwann dann seelenruhig in den Schlaf der angetrunkenen geschlittert. Fünf Stunden später bin ich wieder wach. Meine Augen sind noch schlaftrunken, aber der Laptop strahlt mir schon weißlich ins Gesicht. Der schläft nämlich neben mir, seit ich wieder in Berlin bin und mein Freund nicht neben mir liegt. Meine Freunde müssen mich überreden, dass ich mit Ihnen ins Kino komme. Mit der Fahrt hin und zurück sind das locker drei bis vier Stunden. Ich habe immer und überall das Handy, meinen Taschenkalender und den Stift dabei. In Gedanken schon beim nächsten Punkt auf der To-Do-Liste. 
























































Während ich hier sitze und das aufschreibe frage ich mich, wann aus Motivation dieser Fanatismus geworden ist. Zwangsstörung? Ich kann das nicht abstellen, werde nervös wenn ich von anderen aus meinem Zeitplan gebracht werde. Meine innere Uhr tickt gnadenlos weiter und bei jeder verstreichenden Sekunde die nicht so läuft wie gedacht, werde ich nervöser. - Schaff ich das jetzt alles noch? Fotos, schreiben, Unitext lesen, einkaufen, aufräumen und hey, wann war ich eigentlich das letzte mal beim Friseur? Nach einer Überlegung bleiben mir zwei Möglichkeiten. Ich könnte Freunde, Familie, Kino, Kaffee trinken gehen auf meine Listen schreiben. "14:34 - 15:50 Uhr Kaffeeklatsch mit Mama." Nichts käme mir makaberer vor. Ist es wirklich so weit, dass ich mir eine alberne Notiz machen muss um Zeit mit den Menschen zu verbringen die ich liebe?

Die zweite Möglichkeit ist: Einfach mal nein sagen. Nein zu meiner Motivation Freitag Abend eine Seite Rohfassung zu schreiben. Nein zu einer knapp auferlegten Deadline für die ich andere Termine streichen muss. Stattdessen ja zu den kleinen Dingen, die das Leben aber so sehr versüßen und durch die man sich gut fühlt. Ich muss meine Prioritäten ändern ... zumindest für das Wochenende. Sobald die ersten Lichtstrahlen durch das Fenster auf mein Gesicht fallen will ich denken "Ja, und jetzt mit den Mädels durch die Läden bummeln." anstatt "Mist, das Licht wird total blöde Schatten auf den Fotos werfen." - obwohl ich doch schon drei Sets von vorbereiteten Fotos auf dem Laptop habe. 

























































Anfang des Jahres wollte ich einen Post schreiben der davon handelte, dass man auf seinen Körper hören sollte. Zur Ruhe kommen, wenn der Kopf rotiert, essen wenn der Magen knurrt und nicht erst zwei Stunden später. Vielleicht sollte ich mir das Geschriebene nochmal anschauen und hinter die Ohren schreiben. Den Laptop zuklappen, Haare achtlos zusammenbinden und mich mit meinen Freundinnen auf die Couch lümmeln. Mit Pizza, einem Film und gutem Gewissen. 

ROCK ESPRIT / PULLOVER MORGAN / ANKLE BOOTS TAMARIS / TASCHE ESPRIT / KETTE PIECES

You Might Also Like

3 Kommentare

  1. I like the skirt, have a good day

    http://historiassparacontarr.blogspot.com/

    AntwortenLöschen
  2. Schöner Post! Ich kenne das sehr gut, ständig wird man zwischen 100 Dingen hin und hergerissen. So ein richtiges Gegenmittel gibts nicht, aber ich versuche, mir bewusst Zeit zu nehmen als Belohnung oder Pause, wenn ich was Wichtiges erledigt habe... oder Shoppingauszeiten ^_^
    Love, Héloise
    Et Omnia Vanitas

    AntwortenLöschen
  3. Ein schöner Post! Ein Blog ist wirklich viel Arbeit, zumindest wenn man öfters als nur einmal im Monat etwas Neues schreiben und bieten möchte. Dass man sich da ein bisschen organisieren muss (gerade jetzt, wo es ab 18:00uhr schon wieder dunkel ist und damit kein Licht mehr für Fotos). Wichtig ist dabei aber auch, dass man neben der ganzen Arbeit auch auf seinen Körper hört und - vor allem am Wochenende - die Zeit findet, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Es ist schwer, die richtige Balance zu finden und jeder hat da wohl so sein eigenes Rezept. Ich hoffe, dass du in Zukunft auch ab und zu die Zeit findest, einfach zur Ruhe zu kommen und abzuschalten.
    Liebste Grüße

    AntwortenLöschen

Like us on Facebook