OUTFIT: A REASON TO SMILE

11/25/2016

"Du hast mir mit Deinen gezählten Tagen eine Ewigkeit geschenkt, und dafür bin ich dankbar."


Ein Lächeln kann alles verändern. Ein Lächeln kann dir den Tag retten, verschönern und dir für einen kurzen Moment die Sorgen nehmen. Wie gut das doch einfach nur klingt? Wie simpel es doch umzusetzen wäre? Und dennoch sind wir ganz schön sparsam geworden, wir lächeln nur noch selten. Viel mehr begegnen mir jeden Tag mehr Grumpy Cats als eine Person, die ein kleines Lächeln für mich übrig hat!

Genau das möchte ich mit diesem Post ändern. Ich möchte diesen Gedanken, dass ein Lächeln nicht die Welt kostet, dass wir es mit jeder Person, die uns begegnet teilen dürfen, in euren Köpfen einpflanzen. Ja ihr lest richtig, ich möchte, dass wir wieder mehr lächeln, zu Freunden und auch zu Fremden. Und wie das so ist mit solchen Forderungen, muss man immer selbst den ersten Schritt wagen.  Ich habe mich von Montag bis Freitag unter das heimische Volk begeben und ein kleines Experiment gestartet: Was passiert, wenn ich an jedem Tag mindestens einer Person ein Lächeln schenke? Wie werden andere auf mich und mein Lächeln reagieren und was werde ich am Ende darüber denken? Hier folgt mein kleiner Lächeln-Rückblick.



Montag: Mein Projekt startet
Morgens in die Gänge zu kommen, fällt mir zum Wochenstart immer etwas schwerer. Ich bin einfach kein Montagsmensch. Ich habe die Anti- Happy- Montagskrise absolut verinnerlicht. Daher war das wohl der schwierigste Part für mein kleines Lächeln- Experiment. Vor allem weil ich nicht wusste, ob Menschen mich für verrückt halten würden, wenn ich sie grundlos anlächeln würde. Ich mischte mich ab 12 Uhr unter die Menschen und schaffte es bis 16 Uhr nicht, ein einziges direktes Lächeln an eine andere Person abzugeben. Aus Angst, aus Scham und weil die Stimmung allgemein etwas frostig ausfiel und ich mich davon anstecken lies. Da stand ich nun, am Coffee To Go Bereich und beobachtete meine Umwelt und nahm allen Mut zusammen und lachte als achte Person in der Schlange meine Barista Expertin an der Theke an. Was hatte ich schon zu verlieren? Sie nahm mich war, zog aber nur kurz die rechte Augenbraue hoch und widmete sich wieder ihrer Kaffeearbeit. Ich ließ jetzt nicht locker und grinste sie weiter aus der Schlange heraus an. Ich gab meine Bestellung bei ihr ab, sie überreichte mir den Kaffee und wünschte mir murmelnd einen schönen Tag. Das war wohl nix. Nicht mal ein richtiger Blickkontakt. Das debile Grinsen hatte ihr vielleicht sogar Angst eingejagt, ging es mir durch den Kopf und ich wählte einen schnellen Schritt zur Tür, um den Laden ohne weitere Lächel-Attacken zu verlassen. Da rief mir ein anderer Barista Experte hinterher: „Du hast ein tolles Lächeln, Madame“. Ich drehte mich um, lächelte noch einmal und nahm die Beine in die Hand. Tag Nummer eins hatte eine bestimmte Person verfehlt, aber eine andere ermuntert mir ein Kompliment zu machen. Kein schlechter Start. Aber ich war noch nicht zufrieden, hier ist noch Potential.

Dienstag: Leises Lachen aus dem Blumenladen
Der Dienstag brach an, die To-Do-Liste war lang und meine Lächel-Quote war nicht optimal. Ich legte am Morgen gleich wieder los. Der Postbote klingelte Sturm, ganze viermal. Aber auch er bekam vor meiner Haustür ein breites Grinsen von mir entgegengebracht. Völlig überfordert dreht er sich schnell wieder Richtung Fahrstuhl. Das riesige Zähne zeigende Lächeln war zu viel des Gutem, ok! Im Blumenladen schnappte ich mir die letzten Rosen am Stand und lächelte die Dame hinter mir herzlich an! Da war er, der Moment: Sie lächelte schnell zurück und verließ mein Blickfeld. Ich war beflügelt und legte es dieses Mal auf die Kassiererin an. Ich lächelte, sie erwiderte und schaute verschmitzt zu ihrer Kollegin. Drei Damen, im Blumenladen, drei Damen die lachten. Ich huschte mit meinen Blumen aus dem Laden wieder in meine vier Wände! Die Quote war gut. Da geht aber noch mehr.

Mittwoch: Einfacher als gedacht
Am nächsten Morgen hatte ich die Ehre frische Brötchen zu holen und lächelte die Dame hinter dem Tresen an. Sie lächelte zurück und sagte beim Überreichen der duftend warmen Ware: „Schön mal wieder ein Lächeln zu sehen, auch wenn ich ihnen gerade nur Brötchen verkauft habe.“ Ich bedankte mich und eilte aus dem Geschäft. Wie das so ist, mit eiligen Damen, man rennt manchmal ineinander. Oft wird dann mürrisch gemurmelt und ein böser Blick ausgetauscht. Doch anstatt zu meckern, lachte ich sie herzlich an und bat um Verzeihung. Es kam ein Lächeln und ein „nicht schlimm“ zurück. Wie sich Situationen doch entschärfen, wenn man einfach jemandem ein Lächeln schenkt, oder?



Donnerstag: Lächeln ist ansteckend
Es klingelt, dreimal, ohne Sturm. Mein Postbote. Ich konnte es nicht lassen, auch er musste noch einmal angelächelt werden. Er schaut zu erst wieder skeptisch, will sich wieder fluchtartig dem Fahrstuhl zuwenden, aber dreht sich im letzten Moment noch einmal um und ich kann ein sehr dezentes Lächeln erkennen. Yes. Made my Day. Ich tippe, schreibe, schieße Bilder. Verlasse nur kurz das Haus. Unaufgeregt. Ich treffe mich auf einen Kaffee, um ein wenig den Kopf frei zu bekommen und wieder mehr zu lächeln. Es fehlt mir den Tag über, ich vermisse etwas. Wir sitzen im Café, ich ordere für uns Koffein und Kuchen. Wir quatschen, lachen und haben Spaß. Nach netten zwei Stunden und einer kurzen Umarmung werde ich noch schnell festgehalten und bekomme zu hören: „Du warst heute so glücklich, das hat mich angesteckt, danke dafür!“ Na sowas, unterbewusst ist da etwas passiert, ohne dass ich es bemerkt habe. Das Lächeln geht weiter.



Freitag: Das geht auch virtuell
Der letzte Tag in meiner kleinen Projektphase. Der Tag zieht sich wie Kaugummi. Der Postbote kommt nicht, die Nachbarn haben sich verbarrikadiert und ich kann nur meinen Bildschirm anlächeln. Ich beschließe kurzerhand, ein Lächeln geht auch virtuell. Dann schreibe ich halt nette Komentare auf Instagram, schießt es mir durch den Kopf. Ich tippe Herzen an andere Blogger. Dann schreibe ich nette Nachrichten, an liebe Freunde. Es wird ge-favet, geantwortet und ich lächele wieder, weil andere gerade irgendwo auf der Welt auch wegen mir lächeln. Nicht schlecht. Am Abend erzähle ich ihm von meinem Projekt und er gibt mir als Antwort: „Ich habe mich schon gewundert, wieso du immer so ein nettes Lächeln auf den Lippen hattest!“ Ich lächle und  gebe zurück: „Das lag auch an dir!“ Er lächelt.

Was ein Lächeln so ausmacht, was ein Lächeln so in einer Arbeitswoche verursacht. Ich hätte nie gedacht, dass sich mein Plan so gut umsetzen lässt und andere so positiv beeinflusst! Vielleicht schaffe ich das ja auch bei euch? Wann habt ihr das letzte Mal jemandem ein Lächeln geschenkt? Und braucht das immer einen Grund?

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2 Kommentare

  1. Wie wahr, wie wahr. Wir haben leider einen sehr, sehr unfreundlichen (eigentlich schon unverschämten) Postboten. Der ringt sich nie ein Lächeln ab und ich komme schon gar nicht auf die Idee dazu... ;)

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  2. Wie spannend :) Genau so denke ich im Moment auch. Ich arbeite hauptberuflich im Einzelhandel und ich muss leider sagen, dass die Menschen mit den letzten Jahren immer verbitterter geworden sind. Man bekommt kaum noch ein Lächeln, kein Danke, nur nach Prozenten wird gefragt und wann wieder reduziert wird. Ach, ich könnte richtig ins Schreiben verfallen, weil mir so viele negative Beispiele einfallen :/ Aber ich finde es klasse dagegen mit einem "Lächeln" anzugehen :) weiter so

    Liebe Grüße aus Münster,
    Genevieve // www.stylingkitchen.com ♥

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