HAPPY NEW YEAR 2017

1/08/2017

"Weinen bedeutet keine Schwäche.
Weinen bedeutet, dass man im Moment mehr fühlt, als das Herz ertragen kann."


"Happy New Year!" Um uns herum fallen Paare sich in die Arme, sie küssen, sie lachen, sie strahlen mit den tobenden Feuerwerken um die Wette. Ein neues Jahr ist eben angebrochen und fühlt sich genauso an wie eine Minute zuvor. Meine Finger klammern sich ganz fest an den heißen Teebecher und ich blicke in die Himmel. Ein Lichtermeer. Alles glitzert und explodiert und verschwindet, um Platz für weitere Riesenblumen zu räumen. Die Figuren konkurrieren um jede freie Sekunde, eine rund, andere bunt. Und plötzlich möchte ich selbst mit explodieren, da oben über den Köpfen der Menschen, die sich gerade mit mir das Spektakel beobachten. Ich will aufgehen und strahlen und das neue Jahr willkommen heißen. Mich freuen. 2017 mit vollem Herzen empfangen.

Ich habe mir zum Jahreswechsel nie Ziele aufgeschrieben, weil ich weiß, dass ich mich sowieso nie daran halten würde. Sport jede Woche? Unmöglich. Keine Süßigkeiten? Unsinnig. Jeden Tag in die Uni? Im Traum. Aber ich nehme mir immer vor, das Beste zu geben, bei allem, was ich tue. 2016 fühlte sich an wie Wellen, die andere Wellen überschlagen. Ich tauche auf, lasse mich tragen, werde herunter gedrückt und schnappe nach Luft. Ich reise und genieße: die Straßen, das Fremde, die Mitreisenden. Ich bleibe und trauere: um Momente, die so viel und gleichzeitig nichts bedeuten, um Nächte, die alles aus mir heraus saugen, und darauf folgende Tage, die nicht ausreichen, um mich wieder zu erholen. Ich laufe und falle, ich bleibe stehen und merke, dass alles an mir vorbei zieht. 2016 war nicht das schönste Jahr und ich blicke immer noch gerade heraus, ängstlich und müde - aber voller Hoffnung. Ich will mehr von der Welt sehen, mehr erleben, mehr fühlen. Und ich wünsche mir so sehr, 2017 nichts bereuen zu müssen.

Ich stehe noch eine ganze Weile da und lasse mich von der Umgebung hypnotisieren. Jedes Jahr dasselbe, jedes Jahr bin ich nicht bereit, die letzten 365 Seiten abzuschließen. Weigere mich, das Buch zu schließen und blättere mich stattdessen durch. Fühle jede Silbe zwischen meinen Fingern und streiche behutsam über die Erinnerungen. Jede Person, die in mein Leben eingetreten und aus ihm getreten ist. Jede der schlaflosen Nächte. Jedes oberflächliche Selfie. Jeden Döner. Jeden Kuss. Ich kann sie nicht mehr an den Händen abzählen, wi eoft ich meine Augen geschlossen und den Kopf zur Seite geneigt habe. Und merke plötzlich, dass ich jedes einzelne Mal mehr will, dass ich danach stets auf meine Lippen beiße. Und habe Sehnsucht. Weil die Person nicht da ist, weil ich klammere, weil ich keine Kompromisse eingehe, weil ich zu viel will, weil es mir gleichzeitig gefällt und doch so weh tut.

Aber: Ich habe auch genossen. Seine Aufmerksamkeit. Den Augenblick, alles fallen zu lassen und einzig und allein auf mein Herz zu hören. Immer wieder. Vermutlich habe ich noch nie in meinem Leben so viel Kopfloses getan und doch: Ich habe gelernt, naiv zu sein. Fehler zu machen und mir diese einzugestehen. Immer wieder. Wahrscheinlich habe ich noch nie so viel empfunden, und das obwohl ich nicht auf Achterbahnfahrten stehe. Und dennoch: Ich habe mich lebendig gefühlt und könnte jeden Staubkorn wahrnehmen, der bei meinem Lachen in der Luft tänzelt.

2016, ich habe viel gelernt und gekämpft.

2017, lass mich weiter lernen und kämpfen. Lass mich gewinnen.






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1 Kommentare

  1. Great outfit I like the blouse, have a good day

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