KOLUMNE: ICH WILL NICHTS MEHR MIT DIR ZU TUN HABEN

5/09/2018



„Ich möchte nichts mehr mit dir zu tun haben“. Klingt selbst 3 drei Jahre nach dem Aussprechen dieses Satzes einfach immer noch mies. Ich fühle diese Unruhe noch heute.

Ich weiß noch ganz genau wie ich auf und ab lief, alle Argumente abwägte und wieder kurz davor war, gute Miene zu einem bösen Spiel zu machen. Zu der Art von Verbindung zwischen zwei Menschen, wo es am Ende immer nur einen Gewinner gab: DU.

Wir durchleben Phasen, Wir wachsen an unseren Missgeschicken und lernen auch uns zu schützen. Mein Schutz war lange die Freundlichkeit, das Verständnis für jede Art von Mensch sein. Doch irgendwann merkte selbst ich, wie aufgesogen, wie negativ ich mit dir an meiner Seite durch das Leben lief. Es ist nicht leicht loszulassen. Es ist vor allem unglaublich anstrengend, erfordert unglaublich viel Mut einen Schlussstrich zu ziehen.

Den Satz, den niemand gern hören will auch auszusprechen:

Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben.

Ich spüre noch heute den hochroten Kopf, das flüchtige „Entschuldige“ hinten dran und meinen schnellen Gang ins Dunkel. Der Gang, der auf jeden Fall eine Flucht war. Eine Flucht vor der Möglichkeit wieder einzuknicken und dir zuzuhören, wie dein Leben so verläuft und warum ich wieder einen Teil Schuld daran trage. Ob mein Verhalten fair war? Nein.  Niemand möchte vor vollendeten Tatsachen stehen. Jeder würde gern auf Vorwürfe, Gedanken und Gefühle reagieren. Aber es war richtig und wichtig für mich und mein Leben einfach einen Schnitt zu setzen. Wir erleben Menschen an unserer Seite die genau so viele Ecken und Kanten haben wie wir.

Niemand wird je alles richtig machen und nie jemanden verletzten.

Die Frage ist nur, wo setzt man die Grenze an? Wo zieht man einen Schlussstrich und kann das Gesagte und Getane noch vertreten? Ich habe lange für mich gebraucht um zu lernen, auch Menschen gehen zu lassen. Ihnen zu sagen, dass man mit ihnen nichts mehr zu tun haben will. Abstand ist in vielen Fällen nie die richtige Lösung aber manchmal die einzige Möglichkeit um selbst wieder richtig leben zu können. Nach diesen Worten vergingen Wochen, Monate und auch Jahre. Ich habe es bis heute nicht bereut.

Vielleicht würde ich es heute anders angehen, vielleicht wäre ich mutiger, etwas lauter und schneller in meinen Entscheidungen. Aber nachdem ich für mich beschlossen hatte, einen Menschen aus meinem Leben zu entlassen, ging es mir besser.

Das ist wohl einer dieser Momente, die man sich im Leben gern ersparen will. Doch es lässt sich nicht vermeiden. Wir lernen uns kennen, spüren eine Verbindung und sehen manchmal nicht wie anstrengend diese über die letzten Monate, ja sogar Jahre geworden ist. Vielleicht weil wir uns verändern, vielleicht weil wir auf einmal erkennen, was wir selbst im Leben benötigen um zu überleben. Aber rückblickend glaube ich heute, ich habe für uns beide die beste Entscheidung getroffen. Hart, aber ehrlich. Nicht leicht, aber doch am Ende gut.

Ich möchte nichts mehr mit dir zu tun haben klingt nie schön. Es umschreibt einfach nur das Gefühl was bleibt, wenn alles gesagt und getan wurde, um eine Beziehung zu retten. Manchmal sind Menschen Gift für das eigene Leben, oft ohne es zu wollen. Sie saugen dich aus, nehmen dir etwas, was dir vorher nicht wichtig war und doch am Ende der Auslöser ist für diesen Schritt:

Deine Lebenszeit, deine positive Einstellung zum Leben.

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